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Wörter der Neefer Mundart von Thorsten Zimmer
Viele sprachwissenschaftliche Untersuchungen belegen eine grundlegende Veränderung in den Erscheinungsformen der Mundarten einzelner Orte. Dabei ist es interessant, dass nicht allein eine abnehmende Anzahl an Dialektsprechern sondern eine großräumige Anpassung und Vermischung einzelner Ortsdialekte festgestellt wird. Austausch zwischen den einzelnen Ortschaften, längere Abwesenheiten, Schul- und Ausbildungszeiten außerhalb des Heimatortes oder das Pendeln zu weit entfernten Arbeitsplätzen führen zu Sprachkontakten und –gewohnheiten, bei welchen die jeweils ortstypischen Merkmale zugunsten allgemeinerer Kennzeichen zu verschwinden drohen. Man wird – nach der Theorie derartiger Untersuchungen – also irgendwann nicht mehr den Dialekt von Neef, Bremm oder Pünderich, sondern einen allgemeinen Dialekt der Mittelmoselregion sprechen und unterscheiden können.

Dass dies heute noch längst nicht der Fall ist, wird jeder bestätigen können, der die drei oben genannten Dialekte kennt und hört. Unterschiede in der Sprachmelodie, Betonung und Aussprache einzelner Laute sind offensichtlich. Dennoch zeigt der genauere Blick auf die heutige Dialektverwendung, wie viel Charakteristisches tatsächlich bereits verloren gegangen ist. Dabei sind es weniger die Besonderheiten in der Aussprache als die Kenntnis einzelner Dialektwörter. Viele Begriffe, die vielleicht vor 50 oder 100 Jahren von jedem Neefer noch selbstverständlich benutzt wurden, sind heute kaum mehr im Alltag zu finden.

Dass es eine Fülle solcher Wörter gibt, soll die folgende Zusammenstellung zeigen, die in mehrjährigem Austausch und aufmerksamem Zuhören entstanden ist. Viele der genannten Dialektbegriffe dürften den meisten Neefern noch geläufig sein, an manche wird man sich vielleicht erst wieder erinnern, wenn man sie liest. Kompetenter Gewährsmann der Sammlung war über viele Jahre hinweg Karl Zimmer (1912-2006), der nicht nur die Begriffe und deren Bedeutungen sondern auch die ein oder andere Erzählung und Geschichte dazu liefern konnte.

Unsere Begriffssammlung sollte nicht wissenschaftlich verstanden werden. Es geht vielmehr darum, die Wörter denjenigen Menschen zurück zu geben, in deren Mund sie gehören – nämlich den Einwohnern von Neef. Sicherlich wird ihnen dabei ebenfalls die eine oder andere Anekdote zu den Stichwörtern einfallen. Wer sich für die Herkunft der Begriffe interessiert, wird darüber hinaus auch ein paar wenige Hinweise erhalten. Eine zu ausführliche Erklärung würde allerdings den Rahmen sprengen, sodass die kurzen Anmerkungen genügen müssen. Viele der Formen, die sich nicht ohne weiteres einer neuhochdeutschen Entsprechung zuordnen lassen, haben ihre Wurzeln in der Handwerks- und Landwirtschaftssprache des Mittelalters. Breit und bunt lässt die Neefer Ortsmundart dabei das Mittelhochdeutsche weiter leben. Manche Begriffe gehen sogar auf die Zeit des römischen Weinbaus in der Moselregion zurück.

Es sei noch angemerkt, dass die Schreibung von Dialektlauten mit dem einfachen Alphabet immer sehr problematisch und auf viele Kompromisse angewiesen ist. Sicherlich wird man sich auch in die folgende Wortsammlung erst ein wenig einlesen müssen, um ein Gespür für die Aussprache zu bekommen. Ich hoffe aber, dass dies gelingt und dass unsere Wortsammelung zu Ihrer Unterhaltung und vielleicht auch zur langfristigen Bewahrung der Begriffe beitragen kann.

Die Wortsammlung

  A
äas einmal - Wie nhd. einst, Bedeutung aber etwas verändert, entspricht eher dem nhd. Einmal.
achele schnell essen – Ist in verschiedenen Wörterbüchern belegt und stammt offensichtlich aus der Gaunersprache. Die Herkunft ist ungeklärt, der Begriff wird auch im Dialekt kaummehr verwendet.
Äbbelpitsch die: Gerät zum Pflücken von Äpfeln. An einem langen Stiel ist ein kleiner Sack befestigt, dessen Öffnung auf einen Eisenkranz aufgezogen ist. Mithilfe von Zähnen an diesem Eisenkranz werden die Äpfel am Baum abgerissen, sodass sie in das Säckchen fallen. – Zusammensetzung mit dem dialektalen Verb pitschen „kneifen“, weil die Äpfel quasi vom Baum abgekniffen werden
Äbst dat: Efeu.- Dialektale Lautumformung zu nhd. Efeu
Äajat dä: Eichhörnchen. Gehört zu nhd. Eiche
alt immer, gewöhnlich, schon mal
Ambräasch die: Wirrwarr, Aufhebens. Zu frz. embarras „Hindernis, Verwirrung“
anischda anders. Dialektale Lautumformung zu nhd. Anders
Äraris die: Eidechse
ästameere jemanden achten/ beachten. Zu frz. estimer „jmd. achten“
Auestmiggelche dat: Eintagsfliege. Weil diese Fliegen im Sommer vorkommen, bekommen sie den Namen des Sommermonats August
   
  B
Baachhoat dä: Großblättrige Pflanze, die an Bachrändern wächst. Die Blätter der Pflanze sind so groß, dass sie quasi wie ein Hut auf dem Kopf getragen werden könnten
Bagaasch die: Gruppe, Gesamtheit. Übertragen zu frz. bagage „Gepäck; Rüstzeug“
baie Teilarbeit beim Binden im Weinberg: Festbinden der Bogreben. Dialektal zu nhd. beugen, da die Bogreben „gebeugt“ werden
bäje Wunden und Entzündungen baden
Bäschoff dä: Rückentragegefäß für Trauben, aus Weiden geflochten. Aus gall. bascauda „Gefäß“; afrz. bascho(u)e; (vgl. engl. basket ?)
Beard die: Bündel von z.B. Reben, Weiden, Pfählen. Vgl. nhd. Bürde „Bündel“
bee.räawe aufheben. Als beiraffen; wie nhd. Aufraffen
Beesch die: Barsch. Dialektale Lautumformung zu nhd. Barsch
bekeppe kapieren. Dialektale Übertragung, etwa „mit dem Kopf erfassen“
benne binden (z.B. als Weinbergsarbeit). Wie nhd. binden
Bessem dä: Besen. Aus mhd. besem „Besen“
biene Umgraben des Weinberges. Zu frz. bīner „hacken"
Biescht die: Bürste. Dialektale Form zu nhd. Bürste
Biggel dä: Spitzhacke. Wie nhd. Pickel; mhd. bickel „Spitzhacke“
Bills die: Beule, Anschwellung
binze lügen
Blefärra die: Bleistift. Zu nhd. Bleifeder
Bless die: Beule, Wunde. Zu mhd. blasse „Fleck auf Stirn von Kuh oder Pferd“. Vgl. frz. blessure „Wunde“
Bloch dat: schwerer Mensch. Gehört zu mhd. bloc „schwerer Holzstamm“; frz. bloc „Hauklotz, Haufen“
Blunz die: Blutwurst. Zu mhd. blunsen „aufblasen“
Boochräf die: Bogrebe, also die zum Kranz gebogene Rebe des Weinstockes, an der die Trauben wachsen
Boole dä: Bole, Brett. Zu mhd. bolen „hinwerfen“; mhd. bole „Bodenbrett“
Bor die: Brunnen. Zu mhd. burne „Brunnen“
borre baden. Wie nhd. baden
Bräaring dä: Schwefelspan zum Schwefeln der Weinfässer. Gehört evtl. zu mhd. braehen „riechen“ oder zu mhd. brehen „glänzen“
Brack die: Klappen an der Ladefläche von Wagen und Karre. Aus lat. bracchium „Arm“, später „Hebel“ und „paarweise angeordnete Stangen“
Breffje dat: Kurzer Holzpflock. Zu frz. bref „kurz“; lat. brevis
Brenk die: Kleines Daubengefäß. Aus rom. brenta „Rückentragegefäß für Flüssigkeiten“
Brinz dä: Fliege, Bremse. Dialektale Lautumformung zu nhd. Bremse
Broffe dä: Großes Holzstück. Evtl. zu nhd. Pfropfen
Broochmann dä: Stechmücke. Evtl. zu mslfrk. broch „firn, verdorben, vom Fleisch oder Speck“ oder zu „brach liegen“
Brooma die: Brombeere. Zu mhd. brāmber „Brombeere
Bruutschees die: Gerät, mit dem das Brot in den Backofen der Bäckerei geschoben wird. Zu nhd. schießen
Bux die: Hose. Zu mhd. buxe aus *buckhose „Hose aus Bocksleder“
Buxekraweller dä: Maschine zur Bodenlockerung. Es handelt sich um eine scherzhafte Bezeichnung für das Gerät, dessen Krallen sich drehen und dem, der es bedient, quasi die Hose (?Bux) hinauf „krappeln“ können
   
  D
dabba schnell. Herkunft unklar
dengele Schärfen der Sense durch Klopfen mit einem Hammer auf das Blatt. Zu mhd. tengeln „klopfen, hämmern“
Dibbeler dä: Tippelbruder, Landstreicher. Aus umgsspr. tippeln „gehen"
Dill dä: langes ungehobeltes Brett. Zu mhd. dil „Brett“
Dilldopp dä: Kreisel aus Metall. Wegen der Form wohl zu nhd. Topf. Dill- gehört wohl zu drillen „drehen“
Doll(e) die: Gipfeltrieb der Rebe. Aus mhd. dolde „Wipfel oder Krone einer Pflanze“
Doom dä: Maßeinheit, rund 1 Zoll. Man misst mit dieser Einheit vor allem den Inhalt der Holzfässer: Ein schmaler, flacher Holzstab wird in das gefüllte Fass getaucht und man markiert die Stelle, wo er auf der Höhe des Spundloches ist. Der Abstand von dieser Markierung bis zu der Linie, an der der Stab von der Flüssigkeit im Fass nass ist, wird in Doom gemessen
Douw(e) die: Fassdaube. Gehört zu mhd. dūge; lat. doga, dova „Fassdaube“ und gilt als Sprachentlehnung aus der Römerzeit
Drechsel die: Werkzeug bei der Fassherstellung. Zu nhd. drechseln
Dreesch dä: Brachfläche. Aus mhd. driesch „unbebautes Land“ zum Adjektiv driesch „ungehandhabt liegen gelassen“
Dreespäller dä: Werkzeug zur Bearbeitung von Bindweiden. Zu nhd. spalten. Der Dreispäller ist ein keilartiges, aus Holz geschnitztes Werkzeug, dessen Kopf so gearbeitet ist, dass er eine dicke Weidenrute, die zuvor mit dem Messer angerissen wurde, in drei dünnere spalten kann. (Es gibt entsprechend auch einen Vierspäller)
Drieschel die: Drossel. Dialektale Lautumformung zu nhd. Drossel
Drilles dä: Gerät zum Putzen des Inneren von Holzfässern. Zu mhd. drillen „drehen“. Durch Wasserdruck wird ein dünnes, gebogenes Rohr zum Drehen gebracht, aus dessen Spitze seitlich ein scharfer Wasserstrahl spritzt, der das Fass reinigt
Duckert dä: Absenker, Einleger beim Weinstock. Wie nhd. ducken. Der Duckert wird unter der Erde von einem Weinstock zu einem benachbarten geleitet
Durralet dat: Durcheinander. Könnte zu nhd. Eidotter gehören
dusma verwirrt, durcheinander
   
  E
Eierschiwwele dat: Spiel an Ostern. Wie nhd. Eierschieben
Emba die: Himbeere. Aus frz. ambarras „Himbeere
Erba die: Erdbeere
erkaale erfrieren. Wie mhd. erkalten „kalt werden"
   
  F
Faasbaam dä: Tragegestell für Holzfässer. Übertragen zu nhd. Baum
fäje schälen. Zu mhd. fegen „reinigen, putzen, fegen“, „Früchte reinigen, schälen“
Ferrija dä: Fährmann. Gehört zu mhd. verje „Fährmann“
Fischfuhm die: Angelrute. Zum Verb fummen „etwas in surrende, schwingende Bewegung setzen“
flick frech. Wohl verwandt mit nhd. flügge
flietze ausschwemmen. Zu mhd. vliezen „fließen, strömen, wegspülen“
floatzisch unordentlich. Evtl. zu mhd. floezig „vom Katarrh befallen“
Flobbat dä: Gewehr
Flubbes dä: Haustrunk, Tresterwein
Fluut die: Flügel. Ähnlich frz. flūt „lange, dünne Beine od. Brot“, es besteht hier wohl eine Ähnlichkeit in der Form
Foa die: Durcheinander, Verwirrung. Zu frz. foire „Durcheinander, Markt, Rummel, Geschrei“
Fräal die: Forelle
Freck die: Krankheit, Erkältung. Wohl als Übertreibung zu nhd. verrecken
freckt kaputt. Zu nhd. verreck
Fua die: Furche
   
  G
Gäal dat: Fischernetz. Herkunft unklar
Gäaskroot dat: Pflanzenart. Übertragen zu nhd. Geiß „Ziege“
Gääle Schneerer dä: Feuersalamander. Die Form gehört offenbar zu nhd. Gelber Schneider. Woher das Tier den Namen hat, ist allerdings nicht belegt
Gallije die: Hosenträger. Die Bedeutung entwickelte sich aus mhd. Galgen „Gestell am Ziebrunnen“ über die Zwischenstufe „Schlinge“ zur speziellen Bedeutung „Hosenträger“
gän steil. Zu mhd. gein „gegen“
Geasterbree die: fades od. saures Getränk. Als „Ginsterbrühe“ übertragen und übertrieben zu nhd. Ginsterbusch, aus dessen Früchten man natürlich kein Getränk brauen kann
Geet die: Patentante. Zu mhd. gote „Patenkind“
Geez die: Geiztrieb, Blattwinkeltrieb
Gehanstrowe die: Johannisbeeren
Geläsch dat: Auflage der Weinfässer im Keller. Zu nhd. liegen, mhd. gelaege „Ladung, Liegendes u.ä.“
Gerjel dä: Fuge / Nute der Dauben des Holzfasses, in die der Fassboden eingefügt wird. Zu lat. gargellum aus rom. garga „Schlund“
Geschäan dat: Blütenstand der Weinrebe. Wie nhd. scheinen, erscheinen
Giwwe dä: Gründling (Fisch). Aus lat. gobio „Gründling“
glenne Die bei der Traubenlese zurückgebliebenen Trauben nachlesen. Aus gall. glennāre „Ähren lesen“
Goresje dat: Dem Goresje werden die heulenden Laute zugeschrieben, die ein starker Windzug erzeugt. Die Form gehört wohl zu Goreswuch „Karwoche“, da in dieser Zeit häufig starker Wind u. schlechtes Wetter vorherrschen
Goreswuch die: Karwoche. Dialektale Lautumformung zu nhd. Karwoche
Gräaf dä: Mistgabel. Zu nhd. greifen
Grabbe die: Stielgerüst der Traube. Zu frz. grappe „Traube“
Grann(e) die: Traubenkamm. Zu frz. grain „Korn, Körnchen“, lat. grānum „Korn“
greele sich fürchten. Vgl. nhd. vergraulen u. Greuel
Gribb(e) , die: Strombremser der Mosel vor der Kanalisierung. Zu nhd. Gerippe. Die Strombremser ragten als lange, schmale Steinstege in regelmäßigen Abständen von beiden Seiten in die Mosel hinein, so dass dsie von oben betrachtet an die Rippen eines Skelettes erinnerten
Griechel die: Stachelbeere. Aus frz. groseille „Stachelbeere“
Griffel dä: Kurzes gabelartiges Werkzeug um die Trauben aus der Bütte in ein anderes Gefäß (oder die Mühle) zu befördern. Zu nhd. greifen
Grissele die: Schauer, Schaudern, Frösteln. Wie nhd. grieseln „erschauern“; um ein Erschaudern dialektal auszudrücken formuliert man: Mir giehn“die Grissele oos
Grumber die: Kartoffel. Aus veraltet Grundbirne/ Grundbeere „Kartoffel“
guade Anbinden der Reben an den Pfahl. Zu nhd. gürten
   
  H
Hä.donn dä: Weißdorn, Hagedorn. Zu mhd. hagen „Busch, Dorn“
Häb die: Beilartiges Schlagwerkzeug. Zu dialektal häben „schlagen, abschlagen“
Hälft dat: Langer, flacher Werkzeugstiel (z.B. v. Axt, Kreuzhacke). Wegen der flachen Form zu nhd. Hälfte. Ein Hälft ist also quasi die Hälfte eines runden Stiels
Häsch die: Gehege, Umzäunung, abgetrenntes Stück Land. Aus mhd. hagen „umzäunen“
Hau die: Hacke. Zu nhd. hauen
Hauil Hauil, dä: Stabile Kreuzhacke. Evtl. zusammengesetzt und umgeformt aus Hau und Hebel
Hawwel die: Eine Hand voll
Heispräng die: Heuschrecke. Zu nhd. springen
Herrgottsdersche dat: Marienkäfer. Übertragung des Bezugs von Marien-(Käfer) auf Herrgott(s)-(Tierchen)
Hiescht die: Höhe. Dialektale Lautumformung; kommt auch als Flur- bzw. Geländename vor
Hillisch die: Polterabend. Zu mhd. hīleich „Vermählung“
Hinnerwints hinterlistig, verdeckt
Hirb die: Abschätzig für Kopf
Hirrest.mädche dat: Helferin bei der Traubenlese
Hoargans die: Kranich. Zu mhd. horgans als „Gans, die auf den Sumpf (=mhd. hor) des Teichbodens taucht.“
Hombeeje die: Hainbuche
Honn fänke „Den Hahn fangen“ (Brauchtum). Reste eines alten Brauchs am Ende der Bindearbeit im Weinberg. Wenn der letzte Weinberg gebunden ist, sagt man: Mir hon der Honn gefang
Hoosgang dä: Hausflur
Hornissel dä: Hornisse. Zu mhd. hornuz, horniss „Hornisse“
huddisch bald. Vgl. nhd. hurtig
hutsche sitzen. Zu mhd. hutschen „schieben, rutschen“
Huubäaner dä: Weberknecht. Hat seinen Namen natürlich aufgrund der langen, „hohen“ Beine
   
  I
Inkbitt die: (Most- od. Trauben-)bütte. Zu Anker einem alten Flüssigkeitsmaß
   
  K
Kabbes dä: Kohl. Zu mhd. kabez „Kohl“ aus mlat. caputia und lat. caput „Kopf“
Kaam dä: Bodenbearbeitungsgerät im Weinberg. Wie nhd. Kamm, weil die Zähne des Gerätes kammartig nebeneinander angeordnet sind (andere Bezeichnungen: Franzilgerät; Sommergerät)
Kanik die: (mechanische) Wagenbremse. Verkürzung zu frz. mécanique „mechanisch“
Karf die: Stamm des Weinstockes
Käwatt dä: Käfer
Keel dä: Matratze. Wie nhd. Keil
Kerwel dä: Suppenkraut. Zu mhd. kervel „Küchen- u. Heilkraut“
Kia die: Kurve. Zu mhd. kźre „Umkehr; Wegbiegung“
Kieschtsche dat: Endstück eines Brotes. Als Verkleinerung zu dialektal Kuuscht „Brotkruste“
Kimbel dä: Tümpel
kissele hageln. Zu mhd. kiseln „hageln“
Klääf.kroot dat: Klettenlabkraut. Wie nhd. kleben, da die Blätter des Klebkrautes an Körperteilen und Kleidungsstücken haften bleiben
kläasper schwächlich
klembe die Totenglocke schlagen. Wie umgsspr. klimpern „erklingen lassen u.ä.“
Klenker dä: Trageriemen der Hotte. Zu mhd. klanc „Schlinge, Masche“
klibbere klippern. Ein Brauch der Kartage: 3 mal täglich zu den alten Gebetszeiten gehen Kinder mit selbstgebauten „Klippern“ durch das Dorf und ersetzen durch das Erzeugen eines bestimmten Schlagrhythmus die Gebetsglocke. Die Form gehört zu nhd. klappern
Klooster dat: (Tür- oder Vorhänge)Schloss. Zu lat. claustra „Verschluss, Riegel“
knäadele nörgeln
Kneep die: Rebmesser. Zu mhd. gnippe „Messer“
Knipp dä: Knoten. Entrundung zu knüppen (wie nhd. knüpfen)
Knurre dä: Knoten an Baumstämmen, in Ästen, Brettern und Möbeln. Aus mhd. knūr, knorre „Knoten“
knuschtisch geizig. Zu umgsspr. knauserig „geizig“
Knutze dä: Knoten im Holz
Koareschmeer die: Schmierfett
Kooscht dä: Karst. Wie nhd. Karst
Korrat dä: Kater. Rhotazismus zu nhd. Kater
Korrat dä: Holzschleifweg. Zu lat. cataracta „Wasserfall“
Krambe dä: Haken. Vgl. mhd. krampe „Spitzhaue“
Kränkt die: Krankheit
Kreezwurzel die: Pflanze, Unkraut
Krumba die: Kartoffel. Vgl. unter Grumber
Krumbarepersch die: Kartoffelkiste. Die Form –parsche gehört zu einem veralteten parschen „pressen, drücken, quetschen, zwängen“
Krummesje dat: gebogenes Weinbergsmesser. Zu nhd. krumm „gebogen“ wegen der Form des Messers
Krummet dat: Heu des zweiten Schnittes. Zu mhd. grüenmāt, grummat, zu grüen „jung, frisch“
Krutsch die: Kröte, Krutsche
Kumma die: Gurke. Aus lat. cucumis „Gurke“
Kur dä: Terrassenfeld im Weinberg. Als bildliche Übertragung zu nhd. Chor. Die Weinbergsterrassen erinnern an einen Chor, dessen verschiedene Stimmen auch auf verschiedenen Höhen postiert sind, bzw. an den Chorraum einer Kirche, der ja ebenfalls durch Stufen vom Rest der Kirche getrennt ist
Kuuscht die: (Brot)-kruste. Dialektale Lautveränderung zu nhd. Kruste
   
  L
Lai die: Dachschiefer. Zu mhd. leie; lei „Fels, Stein“
Lämmesje dat: Weidenkätzchen. Zu nhd. Lamm, wohl wegen der pelzartigen Oberfläche der Pflanze
Langfoart die: Längsbalken am Wagen, der verstellt werden kann und damit die Länge des Wagens bestimmt
langst vorbei an. Zu mhd. lanc „längs“
Leel dä: kleines Daubengefäß. Zu mhd. lagel, laegel „Holzgefäß“ aus lat. lagella „Lägel, Fässchen“
Lenn die: Sitzbank auf der Kirchenempore vor der Orgel. Zu nhd. Lehne; weil man sich quasi an die Orgel anlehnen kann
lifte anheben
   
  M
mäas feucht beim Wetter. Zu mhd. mast „Benetzung“
Mai.kretche dat: Maiglöckchen (Pflanze). Gehört natürlich zum Monatsnamen Mai und zu nhd. Kraut / Kräutchen
Maie die: Birke. Bezeichnung für Birken, die zum Schmuck der Straßen zu bestimmten Anlässen aufgestellt werden, wohl ursprünglich an Pfingsten, deshalb zum Monatsnamen Mai
Mann die: (Wäsche-) Korb
maruune müde sein. Wird zu einem frz. marode „müde sein“ gestellt
Merl die: Amsel. Zu mhd. merl, merle „Amsel“, vgl. frz. merle; aus lat. merula „Amsel“
Misch die: Spatz. Mhd. musche „Spatz“; gallorom. *muscia “Fliege, Sperling“
muckse regen, bewegen. Zu einem veralteten muchen „sagen, brummen“
   
  O
Oo.seet die: Schattenseite eines Berges, gleichsam die „Anseite“
Oom die: kleines Holzfass, 250l. Ahm ist ein Flüssigkeitsmaß, zu mhd. āmen „eichen“, lat. (h)ama „Feuereimer“
Ort dä: bestimmte Waldfläche, Flächenmaß. Eie nhd. Ort als „Gegend, Stelle“
   
  P
päaze: aufregen, ärgern. Eventuell zu mhd. pein „Schmerz“; peizen wäre dann ursprünglich „Schmerz zufügen“
Pamitsche dat: kleiner Henkelmann. Zu frz. marmite „Kochtopf“
Pand dä: Schimmelbelag auf Flüssigkeiten. Zu lat. pannus „Stück Tuch“ später „glatte Fläche“
Pedder dä: Taufpate. Zu spätmhd. pfetter, entlehnt aus mlat. patrinus
Peedche dat: schmaler Pfad. Verkleinerungsform zu nhd. Pfad
Peesch die: Pfirsich. Vgl. frz. pźche „Pfirsich“
piddele kratzen
Piin die: Schmerz. Zu mhd. pīn „Strafe, Leid“, lat. poena „Strafe“
Pink die: Reißbrettstift
Pirgelche dat: kleine Traube
Pitschgäas die: Zecke. Übertragen zu dialektal pitschen „kneifen“ und nhd. Geiß
Pitz dä: Brunnen. Zu frz. puits „Brunnen, Loch, Grube, Schacht“, lat. puteus „Brunnen“
Pleeg dä: Bleihe (Fisch). Zu Bleik, einer alten Form für Bleihe
Poat die: Tor, Pforte. Mhd. porte „Tür“; lat. porta
Polpes dä: Hahnenfuß, Pflanze. Zu lat. pullipes „Hühnerfuß“
Pont die: Spundpfropfen des Holzfasses. Zu mhd. spunt, punt „Spund“, frz. pointe „Spitze, Stachel, Stift“; lat. puncta „Spitze“
Pont die: Fährschiff. Vgl. frz. pont „Brücke“
Pontamoss etwa „weit entfernter Ort“. Zur frz. Stadt Pontamussong, die hier wohl einfach als Synonym für „ganz weit weg“ gebraucht wird
Pott(e) die: Knospen, geschlossene Augen des Weinstockes
pritsche unzuverlässige Erntehelfer bestrafen. Veraltete Form für „schlagen, bestrafen“, entstand aus „mit der Pritsche schlagen“
Pull die: Pfütze, Gülle, Jauche. Evtl. zu lat. puteus „Brunnen“
   
  Q
Quaast dä: Pinsel. Zu mhd. quast „Büschel, Wedel“
   
  R
Räafling dä: Rebsetzling. Aus Rebling (=Reblein) „kleine Rebe“
Räaz die: Hotte, Rückentragegefäß
rack steif. Wie mhd. rac „straff, gespannt, steif“
Reeba dä: Hosentasche. Reiper(t) war früher eine bestimmte Tasche zum Umbinden um den Bauch
Riester dat: Lederstückchen, mit dem ein Schuh repariert wird. Zu mhd. riuze „Schuflicke“
rigole Umgraben des Bodens im Weinberg vor der Bepflanzung. Aus frz. rigoler „Gräben ziehen“
Rimmel dä: Abhang
rissele schütteln
   
  S
Säasch.hommes dä: Ameise. Zu mhd. seichen „harnen“, in Anspielung auf den brennenden Saft, den die Ameisen ausscheiden
Sackdooch dat: Taschentuch. Zu mhd. sac „Tasche“
Schaaf dä: Bündel. Zu nhd. Schaub „Bündel“
Schäansel die: Farnkraut. Wurde benutzt, um die Straßen für die Fronleichnamsprozession zu schmücken
Schall die: Rolladen. Verkürzt zu frz. jalousie
Schät die: Schatten
Scheffe dä: Bürgermeister. Zu mhd. scheffe(n) „Urteilsprecher, Schöffe“
Scheier die: Scheune. Zu mhd. schiure „Scheune“
Schell.koar die: Von einer Kuh gezogene Karre. Zu veraltet Schelle „Rungenstütze am Wagen“
scheppe schippen
Schill die: Schale
Schinne die: Hasel- oder Eichenschienen, die zum Körbeflechten benutzt werden
Schinner dä: Werkzeug um die Gergelfuge in Bütten zu reißen
Schinnoatz dat: Schimpfwort: etwa Luder o.ä.. Wird zu frz. chignon „Haarknoten“ gestellt und ist als Schimpfwort wohl klischeehaft übertragen auf Frauen mit einer bestimmten Haartracht
Schlaach dä: schwerer Hammer. Zu mhd. slage „Zuschlaghammer“
Schlaach dä: Graben beim Rigolen. Zu mhd. slac „Furche, Graben, Spur...“. Da man beim Rigolen recht viel Erde des Weinbergs von oben nach unten gräbt, wird ein Schlag ausgehoben, aus dem vor dem Umgraben Erde nach oben getragen wird
Schläaf.gäansche dat: Schleppnetz. Zu schleifen „ziehen, schleppen“ und Garn als Material, aus dem das Netz besteht
schläawe fischen mit Netz. Wie nhd. schleifen, da das Fischernetz über den Boden des Flusses geschleift wird
schlawänsele schlendern
Schlees die: Dreikantiges Holzscheit als Halteklotz für die Holzfässer auf dem Gelege. Zu mhd. sloz „Schloss, Riegel, Abschluss“
Schleffje, dat kleines Gässchen. Zu nhd. durchschlüpfen als Anspielung auf die Enge des Gässchens
schlie schlagen. Zu mhd. slān „schlagen“
Schliitscha die: Schlittschuhe. Zu nhd. schlittern „gleiten“
Schlink die: Türklinke. Zu nhd. Schlinge aus „Seilschlinge, Ziehriemen, mit dem früher die Tür geschlossen wurde“
Schliwwer dä: Splitter
Schlopp die: Schlaufe. Zu mhd. slupf „schlüpfen“
Schlorerfaas dat: Am Gürtel befestigter Behälter, in dem der Wetzstein der Sense transportiert und angefeuchtet werden konnte. Zu mfrk. schloddern „hin- u. her wackeln“
Schlouwe die: aufgestapelte, geschnittene Baumstämme im Wald. Evtl. übertragen zu mhd. slouwe „Weg, Fährte, Spur“
schluute weeß ganz weiß. Zu mhd. slōze „Hagelkorn“, bedeutet also „weiß wie ein Hagelkorn“
Schmäaz die: Schmeissfliege. Wird zu veraltet schmeißen „schmieren“ gestellt, weil die Fliege sich häufig auf „schmierigem“ Kot niederlässt
Schmeer die: Fett, Butterbrot. Zu mhd. smer „Fett“
schmerletzich in schlechter Verfassung, schmächtig
Schmick die: Peitsche. Zu mhd. smicke „Peitsche“
Schniss die: Mund, vorlaute Person, Vielschwätzer. Gehört zu nhd. Schnauze; mhd. sniuzen „tropfende Nase“
Schoof die: Regenschauer. Dialektale Lautveränderung zu nhd. Schauer
Schoosie dat: Straße. Zu frz. chaussée „Fahrbahn, Straße“
schräaf undicht beim Fass. Zu mhd. schreffe „Spalte, Wunde“, da bei den betreffenden Holzfässern Spalten zwischen den Dauben entstehen
schraage große Schritte machen. Übertragen zu mhd. schrage „kreuzweise stehende Holzfüße als Untergestell oder dgl.“, „überkreuz stellen“
schroo hässlich
schurje Holz rücken. Mhd. schurgen „schieben, stoßen, treiben“
Schwab.honn dä: altes Gerät zum Abfüllen von Wein. Zu nhd. schwappen „Flüssigkeit bewegen“ und nhd. Hahn
schwanse etwas Schweres wegtragen. Zu mhd. swanzen „sich schwankend bewegen“
schwanse essen, verschlingen
Schwarzwurzel die: Gemüsesorte
semse schnell laufen
Setz.hommer dä: spezieller Hammer bei der Fassherstellung. Mit dem Setzhammer werden die Fassreifen „gesetzt“
Sie.bär dä: Schreihals. Zu frz. scie „auf die Nerven gehen“ und dialektal bären „schreien“
Sille die: Hintegeschirr des Pferdes oder der Kuh, Riemen. Zu mhd. sile „Seil, Riemen“
sille sudeln
Spengel dä: Stecknadel, Sicherheitsnadel. Zu mhd. spenel „Stecknadel“ aus lat. spinula „Fichten-, Kiefernnadel“
Spinnche dat: Speisekammer. Aus mhd. spint; lat. dispenda „Speisekammer“
spooze spucken, spauzen. Vgl. mhd. spiuzen „speien“
spräare verstreuen (z.B. von Mist). Aus mhd. spreiten „verstreuen“
Sproozkerzje dat: Wunderkerze. Zu sprauzen „zischen, sprühen“
Sprenkel dä: Fleck, Tupfer.
sprenze spritzen, verspritzen. Wie mhd. sprenzen, sprengen, spritzen
Stäachzeel die: Ausgleichzeile im Weinberg. In Weinbergen mit nicht parallelen Seitenrändern müssen Stechzeilen eingefügt werden, um die Abstandsabweichungen der einzelnen Zeilen auszugleichen. Diese Zeilen werden quasi wie ein Keil zwischen die anderen „gesteckt“
Stann die: Stehender Zuber ohne Deckel. Zu mhd. stān „stehen“
steibe stützen. Zu stiper „Stützholz“, lat. stīpes „Stock, Pfahl“
Stich dä: Abhang, steiler Weg. Zu mhd. stich „Abhang“, zum Adjektiv stechel, stichel, stickel „steil, abschüssig“
Stick.beel dat: spezielles kurzes Beil, zum sticken der Pfähle
sticke fehlende oder defekte Pfähle im Weinberg ersetzen. Zu mhd. sticken „hineinstecken“
sticke Karten mischen
sticke hinfallen
stifte gii abhauen, sich davon machen. Eigentlich „eine Stiftung machen“, wohl bildliche Übertragung
stilbe hinfallen. Wie nhd. umstülpen
stimbe Abschlagen oder Abschneiden der Gipfeltriebe des Weinstocks im Sommer. Zu mhd. stumpfen „stümpfen, die Spitze entfernen“
Stipp dä: Tresterwein
Stooche die: Pulswärmer; Handschuhe ohne Fingerteile. Zu mhd. stuche „der weit herabhängende Ärmel an Frauenkleidern“
Strauhoos dat: Heuboden. Zu mhd. strou, streu „Stroh“
stribbe stehlen
Strunk dä: Baumstumpf. Zu mhd. strunze „Stumpf“, lat. truncus
Stuazbitt die: Daubengefäß für best. Kellerarbeiten. Zu nhd. stürzen. Die Sturzbütte ist so gebaut, dass man die Holzfässer zum Entleeren vom Gelege auf sie stürzen kann
Stuff die: Wohnzimmer, gute Stube
   
  T
Term dä: Grenzzeile des Weinberges. Zu lat. terminus „Grenze“, frz. terme
Tirns die: Kürbis. Wird zu einem lat. terrestris „auf der Erde befindlich“ gestellt
Tobatt dä: Tolpatsch. Zu mhd. tobic „nicht bei Verstande sein“
tooke greifen. Zu lat. tangere „berühren“; vgl engl. take
Trester die: Pressrückstand der Trauben beim Keltern. Aus mhd. trester „Treber; Kelterrückstand“
Troo die: Bohrmaschine
trumbe teilen. Zu mhd. drumen „in Stücke brechen“
Trumbsääsch die: Holzsäge. Zu mhd. drumen „in Stücke brechen“
   
  U
Uareschläawer dä: Ohrenkneifer. Bildhafte Übertragung wie nhd. Ohrenkneifer
Uazelche dat: kleines (Trauben-)korn
Ungeräach dat: Unsinn, Durcheinander. Zu mhd. ungerech „Missbehagen, Kummer“
Unk die: Schlange; Unke. Zu mhd. unc „Schlange“
uze böse verspotten
   
  W
Waage dä: großer Stein. Zu mhd. wacke „Feldstein, Steinblock“
waggere Erste Spritzung der Weinberge im Jahreszyklus. Kommt von einem alten Spritzmittel mit dem Namen „Wacker“
wäile jetzt. Entstanden aus alleweile
Waschlawuhr die: Waschkrug u. -becken aus Porzellan. Gehört zu frz. lavoir „Waschplatz“
Weeg die: Kerzendocht. Zu mhd. wieche, wicke „Docht, Lunte“
weege hauen, schlagen. Zu mhd. wegen „schwingen, schütteln, bewegen, wiegen“
Weenissel dä: alte Bogrebe, deren junge Auswüchse alle oder teilweise. auf 2-3 Augen zurückgeschnitten werden
Wingert dä: Weinberg. Wie nhd. Weingarten zu mhd. wīngart „Weinberg“
winsch schief, schräg, verdreht
Wissbaam dä: langer Balken, der zum Festhalten der Ladung über den Heuwagen gelegt wird
Wossem dä: Unkrautbüschel. Zu mhd. wase „Klumpen Wurzelerde; Stück Boden mit Gras“
wurkse heftig würgen; Speisen hinunterwürgen
worro nicht wahr?
   
  Z
Zabone dä: Zapfen vorn im Fassboden. Dialektale Lautumformung zu mhd. zapfe
ze Haaf leere Läuten mit allen Glocken zur Sonntagsmesse. Bedeutet quasi, dass sich die Leute zu „einem Haufen“ versammeln sollen
ze keen see sich trauen. In wörtlicher Übersetzung heißt der Ausdruck „so kühn sein“
ziepe langsam trinken. Wird zu einer alten Form zeipen „langsam tropfen“ gestellt
Ziguriel Salat
Zinn die: Terrasse. Zu mhd. zinne „Wehrgang“
zirpe sich kenntlich machen. Als Lautnachahmung zu nhd. Zirpe „Grille“
Zoalast dä: 500l Holzfass. Altes Wort des kölnischen Weinhandels
Zuckerschmeer die: Marmelade
Zuckerweck dä: Teilchen, Stückchen
Zwack die: Reißbrettstift. Zu mhd. zwec/ zwic „Nagel“
   
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Einige Abkürzungen

ahd – althochdeutsch
engl. – englisch
frz. – französisch
gall. – gallisch
gallorom. – galloromanisch
lat. – lateinisch
mhd. – mittelhochdeutsch
mlat. – mittellateinisch
nhd. – neuhochdeutsch (heutiges Deutsch)
pl. – Plural (Mehrzahl)
rom. – romanisch
umgsspr. - umgangssprachlich
Literaturnachweise:
  Beestermöller, Alois: Flurnamen im Kreis Cochem. Handschriftliche Sammlung.
Deutsches Wörterbuch, Hrsg. v. Jacob u. Wilhelm Grimm. 34 Bde. Leipzig 1854-1961. Neubearbeitung Leipzig 1965ff.
Dittmaier, Heinrich: Rheinische Flurnamen. Bonn 1963.
Jungandreas, Wolfgang: Historisches Ortslexikon der Siedlungs- und Flurnamen des Mosellandes. Trier 1962.
Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 22. Auflage. Unter Mithilfe von Max Bürgisser und Bernd Gregor völlig neu bearbeitet von Elmar Seebold. Berlin, New York 1989.
Mittelhochdeutsches Handwörterbuch. Hrsg. von Matthias Lexer. 3 Bde. Leipzig 1872-1878. Nachdruck Stuttgart 1992.
Post, Rudolf: Romanische Entlehnungen in den westmitteldeutschen Mundarten. Diatopische, diachrone und diastratische Untersuchungen zur sprachlichen Interferenz am Beispiel des landwirtschaftlichen Sachwortschatzes. Wiesbaden 1982. (Mainzer Studien z. Sprach- und Volksforschung; 6).
Rheinisches Wörterbuch. Bearbeitet und herausgegeben von Josef Müller. Fertiggestellt von Heintich Dittmaier. 9 Bde. Berlin 1928-1971.
Wortatlas der kontinentalgermanischen Winzerterminologie. Hrsg. v. Wolfgang Kleiber u.a. 6 Lieferungen. Tübingen 1990-1996.
Zimmer, Thorsten: Flur- und Weinbergsnamen in Neef. Betrachtungen zu ihrer Etymologie und Bedeutung. In: Jahrbuch für den Kreis Cochem-Zell 1997. o.O. 1996. S. 85-87.
Zimmer, Thorsten: Flur- und Weinbergsnamen. Betrachtungen zu Alter, Etymologie und Bedeutung der Klottener Flurbezeichnungen. In: Friderichs, Alfons: Klotten und seine Geschichte. Briedel 1997. (Schriftenreihe Ortschroniken des Trierer Landes; 29).S. 36-45.
Zimmer, Thorsten: Woher kommt der Ortsname Neef? In: Jahrbuch für den Kreis Cochem Zell 1998. Hrsg. von der Kreisverwaltung Cochem-Zell. o.O. 1997. S.91-93.
im nächsten Kapitel: Serie der Bürgermeister von Neef
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