|  Nach der
                        Fertigstellung des Moselkanals hatte man
                        ein Problem mit der Ponte. Als Gierfähre
                        funktionierte sie nicht mehr aufgrund der
                        veränderten Stromverhältnisse. Die
                        Anbringung eines Motores brachte nicht
                        die angestrebte Lösung, da insbesonders
                        unberechenbare Strudel im Fluss
                        gefährliche Situationen haben aufkommen
                        lassen. Der Bau einer Brücke wurde in
                        die Diskussion gebracht. Hierzu findet
                        sich in der Ortschronik folgende
                        Eintragung: Die Gemeinde-Gierfähre
                        Neef  Bremm  St. Aldegund
                        befindet sich nur etwa 100 m unterhalb
                        der Schleusenausfahrt der Moselstaustufe.
                        Die Fähre ist seit geraumer Zeit außer
                        Betrieb gesetzt. Für die Zukunft ist es
                        unmöglich, dass an dieser Stelle
                        überhaupt ein Fährbetrieb
                        aufrechterhalten bleibt. In Voraussicht
                        der Weiterungen, die in Folge des Baus
                        der Moselstaustufe klar erkannt waren,
                        hatte die Gemeindevertretung von Neef die
                        zuständigen Behördenstellen auf diese
                        sich ergebenden Umstände hingewiesen und
                        beantragt, im Rahmen des Bauobjekts
                        gleichzeitig eine beide Moselufer
                        verbindende Brücke zu bauen. Dieser Antrag wurde abgelehnt. Es
                        ergab sich nun eine Planung, die Fähre
                        ca. 400 m unterhalb ihres Standortes zu
                        verlegen, so dass sie sich dann mitten in
                        der scharfen, unterhalb des Ortes
                        gelegenen Moselkrümmung befunden hätte.
                        Doch diese Absicht war, wie es sich
                        schnell herausstellte, unqualifiziert, da
                        die aus Betriebssicherung nötige
                        Geländeübersicht nicht gegeben war. Die Einwohner der Gemeinde Neef
                        einerseits sowie der Gemeinde Bremm
                        andererseits besitzen hüben wie drüben
                        ein beträchtliches Weinbergs-, Garten-
                        und Waldareal. Der kürzeste Weg, also
                        der über die Moselfähre, wurde mit der
                        Stilllegung der Fähre beiden Gemeinden
                        genommen. Es blieb nur noch eine
                        Verbindung nach beiden Moselufern über
                        die Eisenbahnbrücke in Bullay, eine
                        Strecke von 24 km hin und zurück. Was
                        dies in wirtschaftlicher Hinsicht
                        bedeutete braucht nicht näher
                        dargestellt zu werden. Die Einwohner von
                        Neef und Bremm konnten sich mit den
                        gegebenen Umständen nicht abfinden. Der
                        Beweis dafür liegt in der Tatsache
                        begründet, dass binnen kurzer Zeit
                        siebzig schriftliche Beschwerden allein
                        aus Neef der Gemeindeverwaltung
                        zugegangen waren, die unverzüglich über
                        Amtsverwaltung und Landratsamt an die
                        Bezirksregierung in Koblenz
                        weitergereicht wurden, wobei Landrat und
                        Amtsbürgermeister dem
                        Regierungspräsidenten die dringende
                        Empfehlung gaben, dem Brückenbau
                        zuzustimmen. Man war zudem überzeugt
                        davon, dass auch die zuständige
                        Wasserbaubehörde, also die Wasser- und
                        Schifffahrtsverwaltung des Bundes,
                        ihrerseits das nötige Verständnis
                        zeigt, was sich später auch so
                        bestätigen sollte. Am 15.07.1965 kam es dann endlich zu
                        der historischen Gemeinderatssitzung, in
                        der man formell beschließen konnte, die
                        Brücke zu bauen,  ... weil infolge
                        der durch den Staustufenbau entstandenen
                        Strömungsverhältnisse ein geordneter
                        Ponten-Fährbetrieb nicht mehr möglich
                        ist. Die Finanzierungskosten
                        verteilten sich als Ergebnis der
                        intensiven Erörterungen wie folgt:
                        Gesamtkosten lt. Anschlag 2 650 000 DM,
                        davon 1 650 000 DM Zuschuss des Landes
                        Rheinland-Pfalz, der Rest zu etwa 1/3 als
                        kommunaler Anteil und zu 2/3 der
                        Abfindungsbetrag der
                        Moselbaugesellschaft. In der gleichen
                        Sitzung wurde auch das Schicksal der
                        Ponte entschieden. Sie wurde an einen
                        Ruderverein in Andernach verkauft. Im November 1966 war es dann endlich
                        so weit, dass die Linienführung der
                        Brückenauffahrt auf der Neefer Seite
                        festgelegt werden konnte. Die
                        Gemeindeverwaltung, wurde anlässlich
                        einer Ortsbesichtigung durch das
                        Straßenbauamt Cochem über das Projekt
                        in Kenntnis gesetzt und stimmte der
                        Planung zu. In einer Bürgerversammlung
                        wurde mit den betroffenen
                        Grundstückseigentümern verhandelt. Die Brückenbauarbeiten gingen nun
                        zügig voran. Am 15. März 1971 fand die
                        offizielle Einweihung der Brücke statt.
                        Unter den vielen Ehrengästen befand sich
                        auch der damalige Ministerpräsident von
                        Rheinland-Pfalz und spätere
                        Bundeskanzler Helmut Kohl.  Ministerpräsident Helmut Kohl schreitet
                        zur Einweihung der Brücke
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