Die
Unabwendbarkeit des Todes einer jeden
Kreatur lässt bei dem intelligenten
Menschen schon im Frühstadium seiner
Entwicklung die Hoffnung und den Glauben
auf ein Weiterleben im Jenseits
aufkommen. Aus dieser Einstellung heraus
entwickelte sich ein Kult, der beim
Ableben eines Mitmenschen zur Entfaltung
kommt. Das erste Zeugnis einer
Bestattungskultur finden wir in Neef aus
der Epoche der Bronze-Zeit. Die Toten
wurden verbrannt und die Asche in
Gefäße gefüllt, die in der Erde
vergraben wurden. Je bedeutender der
Verstorbene war und je mehr die Wünsche
für ein schönes Weiterleben bestanden,
um so größer und aufwändiger fiel die
Gefäß/Urnen-Ausstattung aus.
Die nachfolgenden Kelten beerdigten
die Leichen in Gruben. Damit nicht böse
Mächte, die auch in Tieren hausen
konnten, ihrer habhaft werden konnten
schichtete man zum Schutz auf die
Verstorbenen einen Hügel mit Steinen
auf. Nicht selten gab man den Toten für
den Weg in die andere Welt und den
Verbleib dort Gaben mit, wie z. B. Wein,
Waffen und Schmuck.
Mit dem Aufkommen des Christentums
wurden alle bisherigen Bestattungskulte
untersagt und als abwertendes Heidentum
dargestellt. Nach der Einführung
christlicher Sargbestattungen erscheint
als Symbol das Kreuz und auch die Taube,
als Zeichen des ewigen Friedens im
Himmel. Vermehrt wurde nun auch auf einem
Stein die Persönlichkeit des
Verstorbenen kurz und stichwortartig
beschrieben.
All diese Bestattungsarten lassen sich in
der bewegten und uralten Neefer
Geschichte nachvollziehen.
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Blick
auf das freigelegte
frühmittelalterliche Gräberfeld
auf dem Neefer Petersberg. Die
häufigste Grabform bildeten
einfache, in den Schieferfels
eingetiefte Erdgräber, bisweilen
noch mit geringen Spuren von
Holzsärgen. |
Ein
Teil der Toten, wohl jene aus der
Oberschicht, waren in
Steinsärgen aus Sandstein oder
Tuff bestattet worden. Dazu
zählten römische Steinsärge in
Zweitverwendung. Grabbeilagen
wurden nur noch vereinzelt
vorgefunden, da die allgemeine
Christianisierung fortgeschritten
war und heidnischer Brauch nicht
mehr geduldet wurde. Der Friedhof
umfasste mehr als 300 Gräber und
wurde vermutlich bis zum 10.
Jahrhundert benutzt. |
Den bedeutendsten Einzelfund für das
Gräberfeld, wie aber auch für die ganze
Region. bildete eine kleine, mehr als zur
Hälfte erhaltene Grabplatte aus Marmor.
Von der wohl dreizeiligen Inschrift sind
ab der zweiten Zeile mehr oder weniger
lesbar: ... RINIFIA (Rest eines Namens)
TETOLO POSURUNT (= die Inschrift haben
gesetzt) ORANNIS VII IVNIORAN... Neben
der dritten Zeile erkennen wir ein
Christogramm mit waagerechtem Querbalken.
Diese Inschrift datiert für ein
siebenjähriges Kind. Ein zweites
Fragment eines frühchristlichen
Grabsteines zeigt eine nach rechts
gewandte Taube. Eine fotografische
Auswertung ist zur Zeit noch in
Vorbereitung.
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Inschrift des
Gedenksteines:
QUIRINUS FRIFTZEN KAPLAN IN NEEF
DER CONVENT
HABEN DIES
GRABMAL. AUFRICH-
TEN LASSEN
NICOLAY STUBA WIRD IHN (DEN
KAPLAN) ACH-
TEN UND ER (WIRD)
EWIG FEHLEN
ANNO 1659Die Kirche des
Klosters Stuben war dem hl.
Nikolaus geweiht. Als Hauptkirche
für Neef stellte sie für den
Ort den Kaplan. Dieser
verrichtete Dienst in der
Peterskapelle, die zeitweise
nicht nur Pfarrkirche für Neef,
sondern auch für die umliegenden
Orte war. Visitationsberichte
beanstanden massiv in jener
kritischen Zeit, als die Menschen
noch von den furchtbaren
Geschehnissen des
Dreißigjährigen Krieges
geprägt waren, die Moral und das
Nachlassen im Christlichen
Glauben der hiesigen
Bevölkerung. Auch wird
bemängelt, dass in der
Peterskapelle nur noch an jedem
dritten Sonntag die hl. Messe
gelesen wurde, was zuvor
allsonntäglich erfolgte.
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Kaplan
Frietzen ermahnte die Bürger zu
einem Weg der Umkehr. Dazu hielt
er auf einem Felsen auf dem
Petersberg eine solch
inbrünstige Predigt, dass er
nicht merkte, wie er sich zu weit
nach vorne begab. Er stürzte ab
und verstarb noch am Unfallort.
Dorthin richtete das Kloster
Stuben diesen Gedenkstein auf. Er
wurde vom Neefer Bürger Alfons
Kreuter restauriert und steht nun
in der Neefer Peterskapelle. |
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Inschrift des
Gedenksteines:
ANO DOM JHS 1737
1725 DEN 27 NOVEM.
IST IN GOTT SEELIG ENDSCHLA
FEN UND RUHET ALHIER
DIE WOHLACHTBARE
JUNFER ANNA GERTRUD
ZENDERS GEBÜRTIG
AUS TRIER IHRES
ALTERS IM 78. JAHR
REQUIESCAT IN PACE AMEN.Grabstein
der Anna Gertrud Zender
Dieser Gedenkstein lag vormals
auf dem Grab der Anna Gertrud
Zenders, das sich 1890 noch Im
Altarraum der früheren
Matthiaskirche befand. Anna
Gertrud war eine Wohltäterin
dieser Kirche, weshalb man ihrem
Grab diesen Ehrenplatz gab. Ihr
Vater Johann Zenders war
Licentiat der Jurisprudenz
(Anwalt und Notar in Familien-
und Erbschaftsangelegenheiten).
Als solcher stand er im Dienste
des Trierer Kurfürsten, dessen
Vertreter in Neef Amtmann Johann
Philipp von Metzenhausen war.
Über ihren Vater bekam somit
Anna Gertrud die Verbindung zu
der Neefer Pfarrkirche.
Die Grabplatte steht nun, nach
erfolgter Renovierung durch den
Neefer Bürger Josef Buschbaum,
in der jetzigen Pfarrkirche.
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Bei
Ausschachtunqsarbeiten in der
Petersbergstraße. Neubau
Schilken, wurden im Jahre 1977
Scherben der Urnenfelderkultur
gefunden. Es handelt sich hier um
Keramik einer
spätbronzezeitlichen Kulturstufe
des 8. - 7. Jahrhunderts vor
Christus. In unmittelbarer
Nachbarschaft der Fundstelle
befindet sich die noch heute so
genannte Flur Heidt |
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Die Kelten, die
etwa 400 v. Chr. unser Gebiet
besiedelten, beerdigten ihre
Verstorbenen in Hügelgräbern.
In der Flur
Heidenpütz, also
dort, wo die Heiden ihren
Pütz/Brunnen hatten, finden wir
solche Hügelgräber. Sie sind
alle von einer Seite aus
aufgebrochen worden und von
unseren Vorfahren beraubt worden. |
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Ein
eindrucksvolles
Grabdenkmal steht
ohne Zweifel im Trierer Dom. Es
gedenkt dem anno 1492 in der
Neefer Burg geborenen Kurfürsten
und Erzbischof Johann III. von
Metzenhausen und zählt zu den
bedeutendsten Denkmälern der
Renaissance-Zeit diesseits der
Alpen. |
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Grabstein eines
angesehenen und wohlhabenden
Neefer Bürgers am unteren
Eingang des Friedhofes. |
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Dieses Bild
zeigt zwei Priester-Grabsteine am
vorderen Eingang des Friedhofes.
Die Inschriften sind nicht mehr
zu recherchieren. Ausgehend von
den Jahreszahlen auf den
Grabmälern gedachte man bei dem
linken Stein 1849 des Pfarrers
Josef Munsch und bei dem rechten
1759 des Kaplans Johann Anton
Weinandt. |
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Grabstelle auf
dem Friedhof wo nunmehr die
Priester von Neef ihre letzte
Ruhestätte finden, mitten unter
den Mitmenschen, für deren Seele
sie einst Sorge trugen. |
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Ruhestätte der
Toten des letzten Weltkrieges. |
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