Laach
erwarb schon vor 1139 für 92 Mark vom
Abt Bertram zu St. Arnulf in Metz das
Allodium Neuim (Nevim / Neef). Der
angemessene Kaufpreis und die Zustimmung
des Metzer Bischofs Stephans wurden in
auffälliger Weise in den
Besitzbestätigungen der Päpste Innozenz
II. 1139 und Eugen III. 1148 betont. Denn
nachdem sich der Nachfolger des Abtes
Bertram, Abt Gerhard, an eine Trierer
Synode gewandt und den Nutzen seines
Klosters bei diesem Verkauf wie die
Zustimmung des Metzer Oberhirten
bestritten hatte, war Laach bereits 1145
genötigt worden, der Metzer Abtei
weitere 40 Mark zu bezahlen. Aus all dem
kann man erkennen, dass der Besitz in
Neef beachtlich war und einen sehr
großen Wert hatte. Neben wertvollen
Weinbergen besaß der Hof stattliche
Baulichkeiten, ausreichendes Personal und
insgesamt eine gute Wirtschaftlichkeit.
Die Abtei Laach war nunmehr Ortsherr
von Neef.
Der Hof wurde von einem Konventual
(Mitglied im Konvent)
geleitet. Als erster Verwalter des
Klosterhofes wird Wezelo minor frater in
Neuin erwähnt. Sein Nachfolger war
Theodericus Calvus, der einzige
Nichtpriester im Konvent. Er stammte aus
dem Rittergeschlecht derer zu Virneburg.
Über ihn wird berichtet, dass er den
Einwohnern von Neef gegen unbillige Zehntforderungen
half. Daraufhin versprachen die Bürger
aus Dankbarkeit ihm und seinen
Nachfolgern eine runde Kerze von der
Dicke einer gespreizten Männerhand.
Aus mehreren Weinbergen in Neef, die
als Sondergüter bezeichnet wurden und
von der Zehntpflicht ausgeschlossen
waren, erhielten drei Kloster-Hintersassen
die Hälfte des Ertrages. Sie mussten
dafür vor allem die zur Erntezeit
anstehenden Dienstleistungen verrichten,
wozu auch die Bewachung der Weinberge vor
Diebstahl der reifen Trauben gehörte.
Als letzter Hörige
wird um 1200 Loverardis erwähnt.
Wie schon zuvor bei der
Benediktinerabtei St. Arnulf war nunmehr
das Neefer Gut auch im Besitz vom Kloster
Maria Laach ausdrücklich für den
Weinkeller bestimmt. Neef wurde für die
Abtei Laach zum Zentralort für ihre
Besitzungen in Pünderich, Briedel,
Bremm, St. Aldegund und Kindel. Damals
stand in Neef ein großer Hofkomplex der
als Sammel-, Verarbeitungs- und
Verschiffungsstelle aller an der
Mittelmosel zustehender Weinabgaben über
Lagerungskapazitäten, Kelter und
Anlegestellen verfügte.
Aus dem der Abtei zufließenden
Gesamterlös wurde jährlich eine Mark
der Laacher Caritas gegeben. Aus dieser
Rücklage erfolgte wahrscheinlich die
Unterbringung und Beköstigung von
Pilgern und sonstigen Gästen.
Zum Besitz Laachs gehörten später,
in der zweiten Hälfte des 12.
Jahrhunderts, auch Weinberge zu Karden,
deren Abgaben ein Zinspflichtiger des
Klosters in Karden an die Klosterkelter
in Neef zu liefern hatte.
Es kann angenommen werden, dass die
Abtei weitere Neuanpflanzungen forcierte,
denn in jener Neubruchperiode
im hohen Mittelalter (1100 1250)
wurden massiv die steilen Hanglagen mit
ihren gesteigerten Möglichkeiten der
Qualitätsgewinnung in Angriff genommen,
wobei sich die Klöster als Schrittmacher
besonders ausgezeichnet haben wie es
Caesarius von Heisterbach zu überliefern
weiß.
Ab dem Jahr 1200 erscheint das Gut in
Neef nicht mehr im Besitztum des Klosters
Laach. Fortan treten die Grafen von
Sponheim als die Gutsherren auf. Auf
welche Weise diese Herren von Neef in den
Besitz der Laacher Güter gekommen waren,
ist nicht überliefert.
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