Mit
der Auflösung des Kurstaates 1801 kam
die vormalige kurfürstliche Forst in den
Besitz Preußens. Peter Kaufmann war
erster preußischer Förster von Neef.
Es gab damals viele Wölfe in den Wäldern,
deren Abschuss vom Staat über eine
Verordnung gut belohnt wurde.
Peter Kaufmann besaß eine spezielle
Meute Hunde, die auf die Wolfsjagd
ausgerichtet war. Die Hunde trieben den
Wolf so lange, bis er ermattete. Dann drückte
man den Kopf des Wolfes mit einer
Gabelstange auf den Boden und legte ihm
ein Halsband und einen Maulkorb an.
Zu Hause bändigte Kaufmann den Wolf
bis er ein wertvoller Wachhund war.
Einen solchen gebändigten Wolf
schenkte er einem Freund. Dieser kettete
ihn, als er wegging, an den Fuß eines
großen Porzellanofens in seinem
Wohnzimmer. Als er wieder nach Hause zurückkam,
hörte er Geräusche, die aus der Diele
kamen. Er schaute nach und sah ein zwei
Jahre altes Kind aus der Nachbarschaft,
welches das Tier streichelte, kraulte und
fütterte. Der Mann war voller Schrecken
furchtbar bestürzt, das Kind und das
Tier in dieser Art zusammen zu sehen. Wäre
nämlich das Tier beim Fressen gestört
worden, hätte es sich zu seinem Urtypus
zurückgewandelt, wäre wieder wild
geworden und hätte das Kind vermutlich
getötet.
Während Peter Kaufmann Förster in
Neef war, fing er jede Zahl von Wölfen,
brachte sie heim und verschenkte sie. Ein
solcher erhielt auch ein Oberpräsident
aus Koblenz. Jagdleute kamen oft
meilenweit her, um Peter bei der Ausübung
dieses ungewöhnlichen Kunststückes zu
sehen.
Fast 65 Jahre brauchte die
Ausrottungsverordnung aus dem Jahr 1816
bis in dem Gebiet zwischen Mosel, Nahe,
Saar und Rhein alle Wölfe zur Strecke
gebracht waren.
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Das frühere
Forsthaus ganz vorne rechts |
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Eine Mutter
mahnt ihr Kind vor "dem
bösen Wolf" |
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