Pfarrer
Thomas Schmitz kam aus einer streng
katholischen Familie. Er besuchte das
Jesuiten-Gymnasium in Trier und danach
das dortige Priesterseminar. 1873 wurde
er zum Priester geweiht. Im Deutschen
Reich Bismarckscher Prägung waren
die Katholiken zu Minderheit geworden und
sollten künftig auf Staat und
Gesellschaft keinen Einfluss mehr nehmen
können. Schmitz war somit als Priester
vom Staat nicht zugelassen, und den vom
strengen Jesuitenorden geprägten
Priestern war es verboten worden, ihren
Beruf auszuüben.
Trotzdem wurde Schmitz vom Trierer
Bischof als Kaplan in Cues eingesetzt.
Kaum hatte er seinen Dienst angetreten,
kam prompt das amtliche Verbot. Da er im
Volke sehr beliebt war, erhielt er von
Cuesern Bürgern kostenlose private
Unterkunft und Verpflegung. Heimlich
erteilte er Religionsunterricht und hielt
auch ebenso geheim die Messe. Näherte
sich ein Gendarm, wurde ihm ein Zeichen
gegeben, und die Kirche wurde schnell
geschlossen. Die List fiel auf, und er
wurde zu einer Geldstrafe und mit Arrest
bestraft.
Dieses Spiel wiederholte
sich mehrmals, bis er ..
polizeilich nach Schmidtheim b. Aachen
abtransportiert wurde. Schließlich
wanderte Schmitz nach Bayern aus. Auf
seiner Reise dorthin besuchte er heimlich
mitten in der Nacht, bei Wind und Wetter,
seine Familie in Neef.
In Würzburg wurde er wohlwollend
aufgenommen und in der Studentenseelsorge
beschäftigt. Er errang schnell eine
solche Achtung, dass Preußen die
Auslieferung des inzwischen
steckbrieflich gesuchten Cuser
Kaplanes beantragte, was der
Bayerische Staat strikt ablehnte.
Schmitz wurde Redakteur der
katholischen Würzburger
Volkszeitung und des Bamberger
Volksblattes. So konnte er von
Bayern aus hemmungslos gegen die
Bismarcksche Politik Stellung nehmen.
Als der sogenannte Kulturkampf
abflaute, konnte er letztendlich wieder
in heimatliche Gefilde zurückkommen. Er
war Pfarrer in Halsenbach und danach in
Kell. Von einer schweren Krankheit
gezeichnet, kam er schließlich in seinen
Heimatort Neef zurück, wo er am 10.05.1909
verstarb und auf dem Neefer Petersberg
seine letzte Ruhestätte fand.
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