| Unsere
                        Vorfahren litten immer wieder große Not.
                        Oft wurden Kriege geführt und Fehden
                        ausgetragen. Es kursierten Cholera und
                        die Pest. Die Abgaben an die Herrschaften
                        waren kaum aufzubringen. Aus dieser
                        Situation heraus vertraute man sich Gott
                        und seinen Heiligen an und betete schon
                        1403 in einer Kapelle im Neefer Bachtal
                        und bat um Hilfe und Linderung der
                        Drangsale. Dieses kleine Gotteshaus
                        stand ursprünglich an einem Feldweg nahe
                        der Mühle. Es gehörte, wie auch die Mühle,
                        den Herrschaften. Auf dem Altar lagen Kirchengaben, von
                        denen Kerzen und Öl für die Lampen
                        bezahlt wurden. Der Zehnte stand dem Kaplan von Neef
                        zu und machte drei Malter Korn aus. Er
                        war am Martinustag zu entrichten. Ein Bild aus der Kapelle von der
                        Schmerzhaften Mutter Gottes stammte aus
                        dem Jahr 1403 und ist verschollen. Es
                        wurde 1624 durch einen Bildstock, ersetzt.
                        Ein Neefer Bewohner hat das Werk 1876 aus
                        Dankbarkeit dafür, dass er den Krieg
                        1870/71 als Soldat glücklich überlebte,
                        renoviert. Nach einer alten Überlieferung soll
                        das Material des Bildstockes aus zwei
                        ineinander verwachsenen Weiden bestehen,
                        die in der Natur den Künstler an den
                        Leichnam Christi im Schoße seiner Mutter
                        erinnerten und ihn zur Errichtung seines
                        Werkes animierten. Als um das Jahr 1900 im Bachtal
                        intensiv Wein angebaut wurde, war der
                        bisherige Feldweg zu schmal geworden. Die
                        Verbreiterung desselben machte es
                        erforderlich, dass die dort stehende
                        kleine Kapelle auf die heutige Stelle als
                        sogenanntes Heiligenhäuschen
                        verlegt wurde. |