Von
der mittelalterlichen Kirche sieht man
nur noch den Turm. Erstmals urkundlich
erwähnt wird das Gotteshaus 1316, als in
ihr der Altar geweiht wurde. In den
Annalen werden der Liebfrauenaltar und
der Matthiasaltar erwähnt. Auf den
Altären ruhten Stiftungen, aus denen der
Neefer Pfarrer ½ Fuder Wein, die Ernte
aus 3 Weinbergen und 3 Malter Korn bezog.
Diese Schenkungen hat maßgebend Adelheid
von Sponheim 1352 vorgenommen. Sie war
die Ehefrau des Neefer Grafen Gerhard von
Sponheim. Als Adelheit Witwe wurde,
vermachte sie Teile ihres Vermögens
dieser Matthiaskirche und dem Kloster
Stuben. Dort trat sie als Nonne ein und
wurde Meisterin. Die Matthiaskirche
gehörte zum Burgkomplex. Sie war sowohl
Pfarrkirche für den in der Burg
residierenden Adel, als auch für die
Gläubigen in Neef, was zuvor die
Peterskapelle auf dem Berg war. Hier in
der Matthiaskirche wurden Angehörige
verschiedener Grafen und Ritter getauft.
Auch fanden sie in ihr zum Teil ihre
letzte Ruhestätte.
Das Patronat Matthias hat vermutlich
Kurfürst Balduin vorgegeben, der einen
Bezug zu Neef und zum Kloster Stuben
hatte. Balduin war als Kurfürst auch
Erzbischof von Trier, und die Trierer
Diözese hatte schon damals den hl.
Matthias als Bistumspatron.
Eine Visitation von 1593 bemängelte,
dass die Neefer Bürger die Fastentage
nicht einhielten und während der Messe
ins Wirtshaus gehen.
Eine Kontrolle von 1620 übte massive
Kritik an den allgemeinen Zustand in der
Matthiaskirche. Insbesonders Kelch und
Monstranz waren sehr vernachlässigt.
Dabei sei berücksichtigt, dass im Lande
der Dreißigjährige Krieg tobte,
worunter Neef besonders zu leiden hatte.
Regelmäßige Gottesdienste gab es so gut
wie nicht mehr. Nicht nur feindliche
Heere, auch wilde Horden und Banden
machten auch vor Kirchenplünderungen
nicht halt. So mussten wertvolle
Kirchengeräte zeitweise in Kellern,
Scheunen und Speichern versteckt werden
und waren demzufolge ungepflegt.
Der Ort Neef wurde durch den Bahnbau
grösser. Die Matthiaskirche wurde zu
klein. Ab dem Jahr 1891 wurde in ihr kein
Gottesdienst mehr gehalten. Es wurde eine
neue Kirche, das heutige Gotteshaus,
gebaut. Das Kirchenschiff der
Matthiaskirche wurde abgerissen. Der Turm
blieb erhalten.
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